Veterinär-Thermografie
     
  Allgemeines
Anwendungsgebiete der Veterinär-Thermografie?
Wie werden thermografische Aufnahmen gemachtr?
Warum veterinärmedizinische Aufnahmen mit Zertifizierung nach EN 473 und ISO 20807x?
 
     
  Allgemeines:

Die Thermografie gehört zu den bildgebenden Verfahren und kann hinter den altbewährten Verfahren Röntgen, Szintigrafie und Computertomografie in die berührungslose Diagnostik eingeordnet werden.
Bei einer thermografischen Aufnahme wird die Infrarotstrahlung sichtbar gemacht, die ein Körper abstrahlt. Hierdurch kann man die Temperaturverteilung und eventuelle Abweichungen sehr gut verständlich aufzeigen und interpretieren. Speziell thermische Anomalien und Störherde können mit diesem Verfahren in der Praxis ohne großen Aufwand aufgespürt und eingegrenzt werden.
Für die Aufnahmen kommt eine spezielle Wärmebildkamera zum Einsatz, mit der die abgestrahlte Energie festgehalten wird. Voraussetzung für eine realistische Auswertung ist die Temperaturdifferenz und die möglichst homogene Umgebung in der das Aufnahmeobjekt sich befindet.
Gerade bei der Aufnahme von Tieren ist zu beachten, dass sie an einer möglichst geschützten Stelle aufgenommen werden. Sonneneinstrahlung oder andere thermische Einflüsse sollten möglichst vermieden werden. Ist dies nicht möglich, ist es die Aufgabe des Thermografen, diese Störfelder entsprechend mit einzurechnen.
Eine Auswertung der jeweiligen Aufnahme erfolgt mit einer speziellen Software, bei der man den Temperaturbereich und die entsprechenden Kontraste fein einstellen kann, damit so eine Aufnahme überhaupt auswertbar ist. Als weiteres Hilfsmittel wird direkt mit der Infrarotaufnahme ein Realbild gefertigt, an dem die exakte Positionierung des Objektes innerhalb seiner Umgebung festgehalten wird. Dieses Realbild kann bei eventuellen Unklarheiten bei thermischen Anomalien Erklärungsansätze liefern.

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  Anwendungsgebiete der Veterinär-Thermografie

 Besonders im Bereich der Prophylaxe ist die Thermografie ein gutes Mittel, um den Trainingszustand der Muskulatur als auch des gesamten Kreislaufsystems zu beurteilen. 

Weiterhin kann die Thermografie bei der Auffindung von folgenden Verdachtsmomenten helfen:

  Zahnerkrankungen und tieferliegenden Entzündungen der jeweiligen Zahnfächer
  Satteldruck & aktive Kissing-Spines Prozesse
  Veränderungen innerhalb des Hufes (Reheschub)
  Trittverletzungen
  Sehnen- & Bänderverletzungen (nicht immer möglich!)
  Gefäßverschlüsse nach Injektionen
    Aufspüren von regelwidrigem Einsatz von Hilfsmitteln
    Überlastung
    Aufspüren von Temperatur-auffälligen Tieren innerhalb einer Herde
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  Wie werden die thermografischen Aufnahmen gemacht?

Die Aufnahmen sollten in der gewohnten Umgebung des Tieres gemacht werden, so dass seine Irritation möglichst minimal gehalten wird. Hilfreich ist auch, wenn bei dem Tier eine ihm bekannte Person anwesend ist, die die Koordination des Tieres übernimmt und gegeben falls beruhigend auf es einwirken kann.
Nach entsprechender Anamnese wird das Tier zuerst in Ruhestellung an einer für die Thermografie geeigneten Stelle komplett aufgenommen. Dann werden immer kleiner werdende Teilstücke aufgenommen. Finden sich hier schon Hinweise auf eine thermische Anomalie (mind. 2°C Unterschied – lt. FEI-Vorschrift) wird die entsprechende Stelle noch detaillierter aufgenommen.
Je nach Krankheitsbild wird das Tier dann bewegt und nach entsprechender Anstrengung nochmal aufgenommen. Der Umfang der Bewegungseinheit ist jedoch stark abhängig von der vermuteten Ursache, so dass hier keine generelle Aussage getroffen werden kann.
Die eigentliche Arbeit erfolgt dann am Computer, wo die Aufnahmen dann mit Hilfe einer speziellen Software ausgewertet werden müssen. Danach wird ein Bericht erstellt, der dann dem Besitzer übermittelt wird.

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Warum veterinärmedizinische Aufnahmen mit Zertifizierung nach EN 473 und ISO 20807x?

Seit Sommer 2009 ist es möglich, sich als seriöser Veterinär-Thermograf analog den Bau-, Elektro- und Industriethermografen bei der staatlich anerkannten Prüfstelle SECTORCERT nach EN 473 und ISO 20807x zertifizieren zu lassen.
Bei dieser Zertifizierung muss der Prüfling nachweisen, dass er nicht nur die fachspezifischen Besonderheiten kennt und auch erkennt, sondern muss auch einen allgemeinen Teil zur Strahlenphysik und Gerätetechnik absolvieren. Damit hebt sich der zertifizierte Veterinär-Thermograf von Thermografen ab, die nur „bunte Bilder“ machen, aber keinen besonders nachhaltigen Wissenshintergrund nachweisen können.

Hier eine Liste (PDF_Format) mit Namen zertifizierter Thermografen.

 

 

 

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